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... eine Hundewiese...
... ein Hund namens Marie ...
... ein Spunk ...
... und eine Frau, die mal locker gerade ein paar graue Haare mehr bekommen hat!
Jo..., heute Abend war es dann auch mal soweit und Marie meinte, sie sei dann mal wech - Hallelulja!
Ich war mit den beiden Nasen auf der Hundewiese, die eigentlich ausbruchsicher angelegt ist. Diese Wiese kenne ich schon seit ein paar Jahren und bevor ich Marie dort das erste Mal abgeleint hatte, bin ich zur Sicherheit nochmal den Zaun abgelaufen - ich hatte ihn als sicher eingestuft. Tja, da sollte ich mich wohl geirrt haben. Wenn man ein Fledermausohr-Spinnenbein-Schlangenhund sein Eigen nennt, dann sollte man mit allem rechnen!
Während ich mit Spunk getüddelt habe, hatte sich Marie den Kanickeln zugewand und flitzte über die Wiese. Alles war entspannt, Marie kam immer wieder grinsend zwischendurch zu mir und guckte. Jo..., und irgendwann hörte ich dann ein entfernteres Bellen..., es rappelte langsam - ganz langsam - in meinem Hirn und ich dachte noch: "Das klingt wie Marie mit Jagdgeläut!", aber da ich mir sicher war, dass sie nicht weg konnte, hab ich das erst beim wiederholten Hören geschnallt, als dann auch noch Holz klappernd zu Boden fiel: es war Marie! Und es kam nicht mehr aus dem Gebüsch auf der Wiese, sondern von ziemlich weit weg!
Ich rief sie: nix! Kein Bild, kein Ton! Ich ging in die Büsche, immer und immer wieder: nix! Marie war wech....! So richtig! Scheinbar in Luft aufgelöst.... Ich konnte nix entdecken an Lücke im Zaun und es war mir ein Rätsel, wie sie da hinaus gekommen ist.
Der Zaun grenzt an ein Industriegelände, auf dem strengestes Betretverbot herrscht. Dort sind alte, tiefe, ungesicherte Schächte und dieses Gelände ist ungemein weitläufig. Ebenso grenzt dort das Gelände einer sog. "grünen Schule", das Gelände des Freibads und halt der Park zur anderen Seite.
So langsam aber sicher machte sich bei mir wirkliche Unruhe breit, da Marie weiter nicht zu sehen oder zu hören war. Und ich verfluchte mich selbst, dass ich die Pfeife nicht dabei hatte. Aber Hallo? Wir waren auf einer eigentlich ausbruchsicheren Hundewiese?! Spunk hatte meine Unruhe gespürt und auch auf mein Rufen heftigst reagiert. Ich schickte auch sie los, Marie zu suchen. Pfff, keine Ahnung, was in dem kleinen Hirn vorging, aber Spunk zeigt sich immer wieder als sichere "Finderin", bzw. "Leserin" von Spuren. Sie stapfte zielstrebig zu einem Punkt am Zaun und schnüffelte den immer wieder ab. Da waren zwischen dem Zaun und dem Boden gerade mal runde 15 - 20 cm (?) Platz - da kann doch unmöglich eine Marie durchpassen?! Und an der Stelle war der Zaun sicher auch um die 1,80 m hoch? Sollte sie darüber geklettert sein? Nee... Aber das deckte sich mit der Richtung, aus der ich ursprünglich den Jagdlaut vernommen hatte. Ausserdem: was war, wenn sie irgendwo mit dem Geschirr fest hing? Na ja, da ist wenigstens die Tasso-Marke dran... So langsam aber sicher wurde aus meiner Unruhe eine ausgewachsene Nervosität, denn Marie ist schnell - sehr schnell! - und sie konnte schon ewig weit gelaufen sein! Ich dachte an die tiefen Schächte, aus denen sie nicht von alleine wieder rausgekommen wäre und an die entfernte Bundesstrasse... War jetzt Zeit für Panik?
Ich zückte mein Handy, versuchte den befreundeten Parkpförtner zu erreichen, denn er hatte zumindest Zutritt zum Freibad und zum Gelände der "grünen Schule". Aber meine Anrufe liefen ins Leere... Ich lief einmal um den Zaun der Hundewiese rum und mir war, als hörte ich das Klimpern der Tasso- und der Steuermarke? "Vielleicht war es doch Spunks Marke", dachte ich so, während ich Spunk ihr Halsband auszog, damit sie nicht mehr klapperte.... Sie bleibt absolut in meiner Nähe und ich hatte meine Ohren erneut gespitzt. Wieder das Klimpern von Marken. Ich schöpfte Hoffnung und dachte gleichzeitig daran, dass ich vielleicht gerade ausgerechnet jetzt einen Nervenzusammenbruch erleide..., aber ich hatte mich nicht verhört! Ich konnte zwar Marie nirgends sehen, aber auch Spunk wurde zusehens zappeliger in Richtung "grüner Schule". Also verschafften wir uns da gerade mal Zutritt (an dieser Stelle: liebe Kinder, nicht nachmachen!). Spunk stapfte wieder zielstrebig los und da sah ich einen schwarzen Schatten! YEAHR!!!
Tatsächlich sah ich eine jagende Marie...., um den Holzstapel herum... und wieder wech....! Ich konnte die Ecke nicht genau einsehen, aber es wäre ein leichtes gewesen, von dort aus durch den Zaun weiter zu rennen... Halleluja: dieses Mal reagierte sie auf mich und kam mir entgegen! Sie war noch im vollen Dopaminrausch, aber ich hatte sie wieder neben mir! UFF!
Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so erleichtert war! Eigentlich zähle ich nicht zu den Menschen, die sich in "Sachen Hund" so schnell aus der Ruhe bringen lassen, aber ganz ehrlich: mir ging tatsächlich mal der A*** auf Grundeis! Also: erstmal wieder runter kommen und Ruhe reinbringen und Spunk ihr Halsband wieder drüber streifen.
Derweilen wurde es schon dunkel, aber wenn der Hund schon dafür sorgt, dass er zusätzliche Bewegung und Hormonausschüttungen hat, dann kann ich die Gunst der Stunde auch nutzen und nochmal ein klitzekleines bisschen an der Leinenführigkeit feilen... ;)
Und eigentlich wollte ich heute Abend ganz in Ruhe berichten, dass Marie und Ditze die 2. Leine geschafft haben:
aber stattdessen überlege ich mir gerade, wo ich diese Bärenglocken herbekomme. Heissen die so? Am Besten besorge ich mir eine Kuhglocke für Marie. Die kann ich gut hören und die hat bestimmt auch so den kleinen Nebeneffekt eines Ankers? Zumindest dürfte es damit schwer werden, unter Zäune durchzurobben oder drüber zu klettern?!
Und Spunk bekommt morgen eine Extra-Bockwurst! Jawoll ja!
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